Begehung des Turbinenwerks
Luftbild vom Hauptwerk.
Blick von der Pforte aufs ehemalige Werksgelände (März 2020)
Das Gelände des ehemaligen Turbinenwerks in Mannheim Käfertal wird voraussichtlich bis 2030 komplett umgestaltet werden, es bleibt allerdings Gewerbegebiet. Als Trägerin öffentlicher Belange wird die AG Barrierefreiheit dieses Vorhaben auf Umsetzung von Barrierefreiheit prüfen und dazu Stellung nehmen.
Am 29.10.2021 wurden der AG Barrierefreiheit der aktuelle Planungsstand zur inneren Erschließung und zur Anbindung ans öffentliche Straßennetz vorgestellt und durch einen gemeinsamen Rundgang vor Ort ergänzt. Das Turbinenwerk wird zukünftig öffentlicher Raum der Stadt Mannheim, wobei ein Werkstor nur für laufende und “bereifte Fußgänger” (also NutzerInnen von Rollstühlen, Kinderwägen, Rollatoren etc.) zugänglich sein wird. Für Fahrzeuge ist ein eigener Zugang sowie ein Parkhaus vorgesehen.
Die auffälligste Änderung ist die Bepflanzung der Süd- und Ostflanke mit einem 20 Meter breiten Grünzug. Dort stehende Gebäude werden abgerissen. Der Zugang zum Gelände ist durch Bus- und Straßenbahnanbindung gegeben. Allerdings ist die dortige Straßenbahnhaltestelle (Boveristraße, Linie 5) aktuell nur bedingt barrierefrei. Den Zugang zum Gelände barrierefrei zu gestalten, wird hier aufgrund des Höhenunterschiedes eine besondere Herausforderung werden und muss weiter beobachtet werden.
Der (verbleibende) Schienenstrang (März 2020)
Das Gelände ist überwiegend eben, allerdings teilweise mit Gleisen durchzogen. Durch Wegeführung und entsprechende (Warn-) Markierungen, sollen Schwierigkeit beim Queren, insbesondere mit rollenden Hilfsmitteln (Rollator, Rollstuhl o.Ä.) weitgehend vermieden werden. Der Badische Blinden- und Sehbehindertenverband hat ebenfalls eine Stellungnahme abgegeben. Der gesamte Prozess soll 2030 abgeschlossen sein, eine erste Erschließungsstraße mit Grünstreifen ist aber evtl. schon Ende 2022 fertig. Parallel dazu beginnt der Bau eines Bürohochhauses, allerdings nur, wenn Bedarf besteht. Die Stadt Mannheim, der das Areal nach abgeschlossener Revitalisierung letztlich übergeben wird, hat zugesichert, künftig in jedem Stadtteil eine behindertengerechte Toilette errichten. Aufgrund der Ausdehnung des Gebietes von ca. 14 Hektar und seiner zukünftig wachsenden Bedeutung als Gewerbegebiet in Käfertal könnte man hier fast schon von der Entstehung eines inoffoziellen Stadtteils im Stadtteil sprechen; folglich fordern wir von der Stadt auch hier eine barrierefreie öffentliche Toilettenanlage.
Für die zukünftigen Grünflächen muss dieses Gebäude weichen. Bild: Martin Köhl
Bilder mit Genehmigung der Firma Obermeyer