Aktuelles
Öffentliche Toiletten für den alten Messplatz!

Warten vor der „barrierefreien“ Toilette am Platzhaus (Alter Messplatz) Foto: M.Schülke
Viele Leute wissen es wahrscheinlich gar nicht. Auf dem alten Messplatz gibt es in dem Gebäude des „Platzhauses“ eine „barrierearme“ mit dem sogenannten Euroschlüssel und 24/7 zugängliche Toilette. Der Schlüssel wird nur gegen Nachweis an bezugsberechtige Personen ausgegeben. Dies können Menschen mit Behinderungen oder chronischen Krankheiten wie Morbus Chron, Stomaträger*innen oder anderen starken Einschränkungen betroffene Menschen sein. Die Toilette wurde 2007 im Zuge des Messplatzumbaus in Betrieb genommen. Im Erbbauvertrag wurde festgelegt, dass der Erbbauberechtige eine Behindertentoilette zu errichten hat und das diese 24 Stunden zugänglich sein muss.
Seit die Toilette in Betrieb genommen wurde kämpft die Arbeitsgemeinschaft Barrierefreiheit für die Umsetzung der Barrierefreiheit und für eine würdevolle Nutzungsmöglichkeit dieser Toilette. Seit 18 Jahre ist die Toilette ein Dauerärgernis. Oft ist sie nicht gereinigt, fehlt Toilettenpapier oder ist gar ganz verriegelt und damit nicht zugänglich. Bisher haben alle Besitzer*innen der Immobilie die vertraglich geregelte Verantwortung nicht umgesetzt, aber immer wieder die Umsetzung beteuert. Aktuell ist die Toilette im Besitz der GBG Sonderimmobilien GmbH einem Tochterunternehmen der Stadt Mannheim. In den letzten Wochen hat sich die Situation am Platzhaus leider wieder extrem verschlechtert. mehr …
Kommunale politische Teilhabe von Menschen mit Behinderungen stärken
Anlässlich der nordrhein-westfälischen Kommunalwahlen am 14. September 2025 hat die Monitoring-Stelle UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) die partizipativen Strukturen für Menschen mit Behinderungen auf kommunaler Ebene im Land in den Blick genommen. In einer Veröffentlichung hat sie Empfehlungen ausgesprochen, welche Rahmenbedingungen auf Kommunal- und Landesebene umgesetzt oder verbessert werden müssen, um die wirksame politische Teilhabe von Menschen mit Behinderungen zu gewährleisten.“
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Lautstark für mehr öffentliche und barrierefreie Toiletten

Kundgebung auf dem Mannheimer Paradeplatz für mehr öffentliche und barrierefreie Toiletten. Foto: Bernd Kittendorf
Toll war sie die Kundgebung der Arbeitsgemeinschaft Barrierefreiheit für mehr öffentliche und barrierefreie Toiletten in Mannheim. Aktuell haben circa 1300 Menschen die Petition gezeichnet, in dem der Mannheimer Gemeinderat aufgefordert wird, sein 2023 beschlossenes Toilettenkonzept mit Haushaltsmitteln auszustatten und diese Toiletten endlich zu bauen. „Die Nichtumsetzung mit Begründung auf die prekäre Haushaltslage ist nicht haltbar. Der Mannheimer Haushalt ist hunderte Millionen Euro schwer. Es ist eher eine Frage der Priorisierung von notwendigen Maßnahmen zur Umsetzung von elementaren Menschenrechten. Ausreichende Versorgung mit Toiletten und Trinkwasser halten wir in einer lebenswerten Stadt für dringend geboten. Nicht nur die Kommune ist hier in der Verantwortung – auch die Privatwirtschaft hat durch die Schaffung ausreichender und barrierefreier Infrastruktur für die Gewährleistung elementarer Bürgerrechte zu sorgen“ fordert Elke Campioni zweite Vorsitzende des Trägers öffentlicher Belange.
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Kundgebung für mehr öffentliche und barrierefreie Toiletten in Mannheim
Kundgebung für mehr öffentliche und barrierefreie Toiletten in Mannheim.
Für Sams
tag, den 6. September 2025 lädt die Arbeitsgemeinschaft Barrierefreiheit Rhein-Neckar e. V. zu einer Kundgebung auf den Mannheimer Paradeplatz ein. Um 12:00 Uhr starten wir mit einem kleinen musikalischen Beitrag vom Beschwerdechor Heidelberg. Anlass für die Kundgebung ist unsere Petition „Haushaltsmittel für barrierefreie Toiletten in Mannheim“. Bisher haben über 1000 Menschen die Petition gezeichnet und wir möchten die Kundgebung nutzen, um noch mehr Menschen anzusprechen. Hintergrund ist, dass der Mannheimer Gemeinderat Ende 2023 ein strategisches Konzept für öffentliche Toilettenanlagen inklusive Trinkwasserspender für 20 neue Standorte beschlossen hat, ohne die notwendigen Haushaltsmittel zu verabschieden!
Jede/r zehnte Bewohner*in hat eine Schwerbehinderung und der Anteil von Schwerbehinderung liegt bei über 65-Jährigen bei 24 %! Deshalb fordern wir den Gemeinderat auf, die Infrastruktur öffentlicher und barrierefreier Toiletten umgehend auszubauen.
Kommt vorbei und unterstützt uns.
Das Plakat findet ihr hier als Download: https://barrierefrei-mannheim.de/wp-content/uploads/2025/08/Kundgebung_Toiletten_2.pdf
So inklusiv sind deutsche Kommunen: Bundesweites Forschungsprojekt zeigt Hürden und Erfolgsfaktoren
Kommunen, die ausreichend barrierefreie Wohnungen bereitstellen, deren Ämter und Schulen für Menschen mit und ohne Behinderungen sowie jeden Alters gleichermaßen zugänglich sind und in denen flexible Unterstützungsdienste ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen: Laut UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) müsste das in Deutschland überall der Fall sein. Seit 2009 ist die Konvention hierzulande geltendes Recht. Doch die Realität sieht vielerorts anders aus.
Wie setzen deutsche Kommunen die UN-BRK tatsächlich um, wie gelingt Inklusion vor Ort und zu welchen Maßnahmen sind Kommunen rechtlich verpflichtet? Diese Fragen untersucht das Forschungsprojekt „UN-Behindertenrechtskonvention in den Kommunen” des Deutschen Instituts für Menschenrechte und der Universität Siegen, dessen finale Untersuchungsergebnisse veröffentlicht wurden.
„Ob Menschen mit Behinderungen selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilhaben können, entscheidet sich maßgeblich auf kommunaler Ebene. Kommunen haben die Möglichkeiten und die menschenrechtliche Verpflichtung, Bereiche wie Bildung, Wohnen oder Mobilität inklusiv zu gestalten. Dass dies mit guter Planung und mit dem nötigen politischen Willen gelingen kann, hat unser Forschungsprojekt eindrucksvoll gezeigt“, so Leander Palleit, Leiter der Monitoring-Stelle UN-Behindertenrechts-konvention des Deutschen Instituts für Menschenrechte.
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