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Artikel von: AgbaRedaktion
Vortrag über Brandschutz und Barrierefreiheit

Michael Müller bei seinem Vortrag und ein Teil der Zuhörer.
Wie angekündigt fand am Dienstag, dem 22.11. der Vortrag von Michael Müller statt: „Was tun wenn’s brennt?“. Die Veranstaltung im Saal der Mannheimer Abendakademie war mit etwa 50 Personen gut besucht. Zwei Gebärdendolmetscherinnen übersetzten für die zahlreich anwesenden Gehörlosen.
Nach zwei Stunden kurzweiligen Vortrags und vieler kritischer Nachfragen aus dem Publikum bleibt dennoch festzustellen: Das Thema Barrierefreier Brandschutz wird von den Verantwortlichen nach wie vor ignoriert oder aber falsch verstanden. Auch werden immer wieder höhere Kosten für barrierefreien Brandschutz befürchtet, z.B. für die Einrichtung sogenannter Freiflächen. etc. Darüberhinaus kommt es bis heute regelmäßig zu Missverständnissen bez. der Weiterbenutzung vom Aufzügen: In nicht betroffenen Brandabschnitten können und sollten Aufzüge nämlich in vielen Fällen zur Evakuierung weitergenutzt werden. Hat man ein Gebäude auch auf diese Art betreten, sind Treppen und Aufzüge oft ein naheliegender, schneller und gut verständlicher Fluchtweg.
Evakuierungshilfsmittel wie Evakuierungsstühle oder Matratze sind einer baulich ermöglichten Eigenrettung ebenfalls nicht vorzuziehen. Neben erheblichem Material- und Platzaufwand sowie regelmäßig nötigen Schulungen / Übungen werden Betroffene dadurch auf wahrscheinlich längere Zeit von dringend benötigten Hilfsmitteln (z.B. teuren Elektrorollstühlen getrennt.
Bei einer Evakuierung sollte immer erst die horizontale und dann die vertikale Nutzung des Fluchtwegs erfolgen. Ein Vertreter der Mannheimer Feuerwehr im Publikum betonte die Wichtigkeit, beim Verlassen des Gebäudes hinter sich die Tür zu schließen, um die Ausweitung auf benachbarte Brandabschnitte zu verhindern bzw. zu verlangsamen. Besteht keine unmittelbare Gefahr in der eigenen Umgebung, sei es meistens auch klüger, zunächst nicht zu flüchten, um kein Risiko für Leib und Leben einzugehen. Besser sei es, vom Fenster aus auf sich aufmerksam zu machen und die Rettungsdienstleitstelle möglichst konkret über den eigenen Standort zu informieren.
Selbstverständlich sind Schulungen und Brandschutzübungen sehr wichtig. Sie sollten regelmäßig mit allen Betroffenen und in nicht allzu großen Abständen stattfinden, um das Bewusstsein für den Ernstfall zu erhalten.
Die Präsentation von Michael Müllers Vortrag kann hier abgerufen werden.
Ebenso hat unser Kooperationspartner bermuda.funk den Vortrag aufgenommen.
Hier geht’s zum Audio-Mitschnitt auf dem PortalFreie Radios.Net.
Was tun wenn’s brennt?

Für viele Behinderte eine „brennende “ Frage. Zwar wurde viel getan, um Brände zu vermeiden und Fluchtwege zu schaffen. Die Frage ist aber, ob diese von Behinderten auch genutzt werden können und wie sie kommunizieren können.

Hier können Sie den Flyer „Was tun wenn’s brennt?“ herunterladen
Zu diesem Thema konnten wir Herrn Dipl. Ing. Michael Müller vom CBF ( Club Behinderter und ihrer Freunde in Darmstadt e.V) gewinnen.
Wir laden alle Interessierten am 22. November zu unserer Veranstaltung in der Mannheimer Abendakademie (U1 16-19) ein. Beginn ist um 16 Uhr, Einlass ab 15 Uhr 30. Für Gehörlose wurden zwei Dolmetscherinnen engagiert.
„Akustische Erkundung: Mannheim Under Construction“

Wo wir sind, sind Viele. Unser Stand auf dem Neumarkt.
Zu diesem Thema hatte die AGB am Freitag, den 14.10.22 einen Infostand am Neumarkt. Unser Partner war der Bermudafunk, von dem auch diese Überschrift stammt. Akustisch, weil hier Interviews mit unseren Besuchern und Passanten geführt wurden. Gefragt wurde nach persönlichen, baulichen und strukturellen Barrieren im öffentlichen Raum Mannheims. Die Resonanz war durchweg positiv und mehr als einmal hat das gemeinsame Gespräch die Erkenntnis gebracht, dass wirklich Alle von Barrierefreiheit profitieren und (früher oder später) auch einmal Alle auf Barrierefreiheit angewiesen sein werden.
Under Construction ist ein Projekt des Bermudafunks, in dessen Rahmen Projekte und Initiativen ihr Engagement vorstellen, das sie an einen Mannheimer Ort ‚heften‘. Diese interaktive Karte soll nunmehr auch mit Impulsen zum Thema Barrierefreiheit bestückt werden, z.b. mithilfe der am 14.10. entstandenen Beiträge. Hier zum Projekt:
https://under-construction.bermudafunk.org/
Die Aufnahmen werden voraussichtlich in der Sendung am 26. Oktober ab 16 Uhr gesendet.
Ausdrücklich bittet der Bermudafunk um weitere Tonbeiträge, die z.B. auch über das eigene Smartphone aufgenommen werden können. Ansprechpartnerin ist Christina Gehrlein (under-construction@bermudafunk.org).
Diese Veranstaltung war Teil der einanderAktionstage 2022.
ICE mit stufenlosem Einstieg – (K)Ein Treppenwitz?

Barrierefreier Einstieg des ICE L, Bild: Deutsche Bahn
Im September 2022 präsentierte die Deutsche Bahn den ICE L, einen Fernverkehrszug mit der Möglichkeit zum stufenlosen Einstieg an vielen Bahnsteigen. Damit wird in unser alternden Gesellschaft erstmals ein drängendes Problem angegangen, das europäische Nachbarländer wie zum Beispiel Frankreich oder die Schweiz schon seit Langem im Blick behalten haben.
Das Problem: Bis 2025 sind nur 23 Züge des spanischen Herstellers Talgo bestellt. Zunächst werden diese zwischen Berlin und Amsterdam sowie ab 2026 dann auf den touristischen Verbindungen nach Sylt und nach Oberstdorf eingesetzt werden.
Hierzu die Information der Bahn
Der Rest der Stück für Stück erneuerten ICE-Flotte setzt mit dem ICE 3neo leider nach wie vor auf einen Einstieg mit Trittstufen und einem im Fahrzeug verbauten Hublift. Für alle Menschen, die im Fernverkehr mit Rollstuhl, Rollator, Kinderwagen oder schwerem Gepäck unterwegs sind, bleibt der Grundsatz von Barrierefreiheit „grundsätzlich ohne fremde Hilfe“ (§4 Satz 1, BGG) unerfüllt.

Hublift für den ICE 3neo, Bild: Bernd Kittendorf
Die 23 neuen ICE-L-Züge werden ein Schritt Richtung mehr Barrierefreiheit sein, jedoch ein sehr kleiner. Für den Großteil aller Verbindungen im Fernverkehr wird auch in Zukunft der zeitaufwendige Umweg über die sogenannte Mobilitätszentrale nötig werden. Wer einen Rollstuhlstellplatz und/oder eine Einstiegshilfe benötigt, kann das leider immer noch nicht im Rahmen der Buchung selbst erledigen, sondern muss diese Leistung mindestens bis um 20:00 Uhr des Vortages einer Reise separat anmelden.
Vorausgesetzt natürlich, einer der wenigen Rollstuhlstellplätze pro Zug ist noch verfügbar. Dieses Reservierungs- und Platzproblem bleibt nämlich bei beiden Fahrzeugen unverändert bestehen. Wer nämlich gänzlich ohne Vorankündigung auf eigene Faust verreist, kann den ICE L zwar komfortabel betreten oder verlassen, riskiert u.A. aber nach wie vor
- einen Gangplatz (falls alle 3 Rollstuhlplätze belegt sind)
- die Fahrt nicht antreten oder fortsetzen zu können (wegen eines Zug- oder Gleiswechsels oder einer sonstigen kuzfristigen Änderung, die eben doch wieder einen Hublift erforderlich macht)
In solchen Fällen eben einfach den nächsten Zug zu nehmen, bietet sich beim vorgesehene Takt zumindest für Menschen im Rollstuhl oder mit Schwierigkeiten beim Treppensteigen (noch) nicht an. Spontanes Verreisen für Alle bleibt somit bis auf weiteres erst einmal Zukunftsmusik.
Special Olympics in Mannheim

Bild: Special Olympics Deutschland
Special Olympics Deutschland (SOD) ist die deutsche Organisation der weltweit größten, vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) offiziell anerkannten Sportbewegung für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung. Im Jahr 1968 von Eunice Kennedy-Shriver, einer Schwester von US-Präsident John F. Kennedy, ins Leben gerufen, ist Special Olympics heute mit 5,2 Millionen Athletinnen und Athleten in 174 Ländern vertreten.
So die Beschreibung der Special Olympics auf der Seite der deutschen Organisation. In dieser Woche nun finden die Landes-Sommerspiele in Mannheim statt. Eröffnungsfeier ist am Mittwoch, dem 13. Juli im Capitol Mannheim, Beginn 19 Uhr. Die weiteren Termine sind hier zu erfahren:
SOC-Landes-Sommerspiele
Wir möchten unsere Leser zum möglichst zahlreichen Besuch dieser Veranstaltungen aufrufen und auch, die Leistungen mit reichlich Applaus zu honorieren. Das SOC sollte Mannheim in guter Erinnerung behalten.
Nachtrag
Bitte beachten:
Eröffnungsfeier, Gesundheitsprogramm, Familienprogramm und Athletendisko richten sich nur an die Athlet*innen bzw. an die Beteiligten der Sommerspiele und sind nicht für die Besucher*innen geöffnet
Die Abschlussfeier am Samstag ist öffentlich!